Was sind eigentlich CFO Themen?

Der CFO sieht sich den Kapitalgebern des Unternehmens verpflichtet. Grob gesagt ist sein Revier die Passivseite der Bilanz, die Finanzierung des Unternehmens. Dafür muss er den Kapitalgebern, ob es die Eigentümer sind, Anleger oder auch Banken, über die Verwendung ihrer Mittel Rechenschaft ablegen.

Die Erwartungshaltung der unterschiedlichen Anspruchsgruppen ist unterschiedlich geprägt. Während der Eigentümer neben Sicherheit und Rendite auch die langfristige Entwicklung der Unternehmenswerte interessiert, möchte ein Lieferant, dass seine Rechnung innerhalb der vereinbarten Frist bezahlt wird. Ein Darlehensgeber will, dass die Rückzahlung seines Darlehens zur Zeit erfolgt und die Zinszahlung ebenso pünktlich erfolgt.

Das Unternehmen selber zeigt die Mittelverwendung in der Aktivseite der Bilanz. Investitionen, Umlaufvermögen. Die Aktivseite muss passend finanziert werden. Langfristige Anlagen sind langfristig zu finanzieren, kurzfristige Positionen kurzfristig.

Die Gestaltung der Bilanz ist eines der Themen des CFO, von Finanzierung über Refinanzierung bis zur Investitionsstrategie.

Da in einem Unternehmen heutzutage bereits ein Grossteil des Wertes nicht mehr in der Bilanz zu finden ist, jedoch für die Kapitalgeber genau so von Interesse ist, gibt es für den CFO nicht nur die Finanzthemen. Eine Investition in die Marke kann für das Unternehmen lohnend sein, aber aktivierbar in der eigenen Bilanz ist sie nicht. Doch auch diese Investitionen muss ein CFO gegenüber den Kapitalgebern begründen können und darum wird er sich im Entschudungsprozess einbringen.

Es geht heute um Mehrwert für Kunden, Partner und Kapitalgeber. Es geht um Immage, Prozesse, Innovationskraft, Kunden, Prozesse und Mitarbeiter. All diese nicht monetär bemessenen Werte sind jedoch für die Finanzierung und Refinanzierung aber auch für die Finanzstrategie entscheidend.

In einem Geschäftsbericht über 100 Seiten nehmen die Finanzthemen oft nur 30 Seiten ein, wenn überhaupt. Ein CFO schaut weit über die Finanzthemen hinaus, denn der Wert eines Unternehmens wird schon lange nicht mehr nur über DCF oder Shareholder Value definiert.

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